Das Dreispitz­areal ist städ­tisches Trans­for­ma­tions­ge­biet. In der an­ge­stamm­ten Zei­len­struk­tur für Wa­ren- und Zoll­frei­bau­ten fin­det das Kunst­haus Basel­land nach 25 Jah­ren in Muttenz sei­ne neue Blei­be. Das Pro­jekt der Archi­tek­ten Buchner Bründler wur­de in ei­nem Wett­be­werb eva­lu­iert. Die Bau­sub­stanz, so­wie die cha­rak­te­ris­ti­schen Merk­ma­le ei­ner be­stehen­den La­ger­hal­le für Cham­pa­gner, soll­ten bei­be­hal­ten und – unter Ver­zicht auf Luxus – eine hohe Funk­ti­o­na­li­tät er­reicht wer­den. Ge­for­dert wa­ren fle­xi­ble und hel­le Räu­me für die zeit­ge­mäs­se Prä­sen­ta­ti­on von Kunst, für ei­ne viel­sei­ti­ge Ver­mitt­lung wie auch für ver­schie­de­ne An­lässe. Eben­falls an­ge­strebt war eine räum­liche Durch­läs­sig­keit zu den um­lie­gen­den In­sti­tu­ti­o­nen.

Die ehe­ma­lige La­ger­halle wur­de ihrer ne­uen Auf­ga­be an­ge­passt. Nach ei­ner sorg­fäl­ti­gen Be­stands­analyse konn­te das Stahl­fach­werk der Dach­konstruk­tion, die ge­mau­er­ten Aussen­wän­de und der Bo­den­be­lag des Hoch­par­terres wie­der­ver­wen­det, um­ge­nutzt oder, wo nö­tig, neu ge­stal­tet wer­den.

Auf dem flach­ge­neig­ten Sattel­dach ver­wei­sen nun drei mo­nu­men­ta­le Drei­ecks­türme auf die ge­än­der­te Nut­zung. Sie durch­drin­gen mit ihrer Höhe die ge­sam­te Lager­halle und brin­gen Tages­licht ins Innere. Die­se Struk­tur­e­le­men­te orien­tie­ren sich in ih­rer Di­men­si­on und Ge­stalt am Sattel­dach, sind im Innern durch Platt­for­men ver­bun­den und be­stim­men die Posi­ti­on der dia­go­nal ver­lau­fen­den Wän­de der Aus­stel­lungs­räu­me. Die Ver­schrän­kung von Tages- und Kunst­licht er­mög­licht ste­tig wech­seln­de Raum­ein­drücke. Die Innen­raum­or­ga­ni­sa­tion ist gröss­ten­teils fle­xi­bel und auf zwei Ebe­nen an­ge­legt, sie be­in­hal­tet fix ein­ge­rich­te­te Arbeits­be­rei­che wie auch ge­nü­gend Platz für ei­nen ef­fi­zi­en­ten Auf- und Ab­bau der Kunst­wer­ke.

Im Ge­gen­satz zur al­ten La­ger­hal­le öff­net sich das Kunst­haus auf zwei Sei­ten: Ei­ne par­ti­elle Ver­gla­sung im Tor­be­reich ver­stärkt die­sen Ein­druck zu­sätz­lich. Durch die­se Öff­nung und durch die mar­kan­te Sicht­bar­keit der Tages­licht­türme wird das Kunsthaus Basel­land zu ei­ner neu­en Weg­mar­ke im Trans­for­ma­tions­ge­biet Dreispitz.

In Ar­beits­ge­mein­schaft mit Buchner Bründler Archi­tek­ten ver­ant­wor­tet Proplaning die Ge­ne­ral­pla­nung so­wie das Pro­jekt- und Bau­ma­na­ge­ment. Die Er­öff­nungs­aus­stel­lung des neu­en Kunsthaus Baselland ging Mit­te April 2024 über die Bühne.

Medienbeitrag:
Christoph Heim: Ein neuer Leuchtturm auf dem Dreispitz. Basler Zeitung, 12.4.2024